Polytrauma

Titelbild Behandlungsschwerpunkt Polytrauma

Polytrauma

Als Polytrauma bezeichnet man in der Medizin mehrere gleichzeitig geschehene Verletzungen verschiedener Körperregionen, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist (Definition von Tscherne).

Als zertifiziertes Mitglied im TraumaNetzwerk der DGU ist es unser Ziel, jedem Schwerverletzten im Einzugsgebiet rund um die Uhr die bestmögliche Versorgung unter standardisierten Qualitätsmaßstäben zu ermöglichen.

Die Versorgung eines schwerverletzten Patienten im Schockraum stellt aufgrund der akuten Ereignisse und der hohen Anzahl von behandelnden Ärzten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen große Anforderungen an den Behandlungsprozess. Die Grundlage für eine reproduzierbare und valide Behandlung ist ein gut abgestimmtes Zusammenspiel der unterschiedlichen medizinischen Disziplinen sowie ein Parallelisieren von Prozessen.

Wichtig ist ein interprofessioneller und interdisziplinär zwischen den beteiligten Berufsgruppen abgestimmter Schockraumalgorithmus und dass alle Beteiligten diesen kennen und regelmäßig trainieren.

Strukturiert werden die wichtigsten lebensbedrohlichen Verletzungen rasch diagnostiziert und behandelt. Dazu wird der Patient klinisch untersucht, eine Sonographie des Brust- und Bauchraumes wird durchgeführt, um eine innere Blutung oder Organverletzungen zu entdecken (FAST-Sonographie). Dann wird innerhalb weniger Minuten eine Ganzkörper-Computertomographie ("Trauma-Scan", "Traumaspirale") durchgeführt, so dass alle wesentlichen Verletzungen erkannt werden können.

Röntgenbilder werden eventuell angefertigt, falls die Situation des Patienten für dieses relativ zeitaufwendige Verfahren stabil genug ist. Es wird im Anschluss rasch über die notwendigen Akutbehandlungen (etwa operative Becken- stablisierung, Laparotomie bei Blutungen im Bauchraum, Trepanation bei Schädelhirntrauma; anschließende Intensivtherapie) entschieden.