Dr. Silke Riechardt ist seit April die neue Chefärztin der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Itzehoe. Die 52-Jährige ist begeisterte Operateurin und hat ein ganz besonderes Spezialgebiet. Sie führt geschlechtsangleichende Operationen durch.
Die Leidenschaft von Dr. Silke Riechardt ist das Operieren. Zu spüren war diese Leidenschaft jüngst bei der Anlieferung des neuen OP-Roboters DaVinci. Kaum war das zwei Millionen Euro teure High-Tech-Gerät ausgepackt und zu Probezwecken in einem ehemaligen OP-Raum aufgestellt, da setzte sich die Fachärztin für Urologie bereits an die Steuerung, um Gästen an einem Geldschein die Möglichkeiten des Roboters zu demonstrieren.
An ihrer alten Wirkungsstätte, dem UKE, hatte die Urologin bereits mehr als 50 Patientinnen und Patienten mit dem Roboter behandelt. Ab September wird die zertifizierte DaVinci-Operateurin die Eingriffe auch in Itzehoe anbieten können. Sie wird dabei insbesondere rekonstruktive Eingriffe wie Nierenbeckenplastiken oder Hanrwegsrekonstruktionen vornehmen.
„Ich repariere das, was der Natur nicht gut gelungen ist“, sagt Dr. Silke Riechardt lachend.
Dr. Silke Riechardt hatte zunächst Maschinenbau studiert, das Fach aber schnell gewechselt.
„Medizin fand ich einfach spannender, weil sie so vielschichtig ist und man mit Menschen zu tun hat“, begründet die Spezialistin ihren Studienfachwechsel.
Ihre Facharztausbildung schloss Dr. Silke Riechardt 2004 am AK Harburg ab. Am Urologischen Zentrum Hamburg leitete sie die Kinderurologie und half ab 2009 die Kinderurologie am Altonaer Kinderkrankenhaus und dem UKE mit aufzubauen.
Ab 2014 begleitete sie den Aufbau des Transgender-Versorgungszentrums am UKE und führte seitdem mehr als 400 genitalangleichende Eingriffe durch.
„Transgender-Personen haben eine lange, oft jahrzehntelange Leidensgeschichte hinter sich, bis sie sich zu einer genitalangleichenden Operation entscheiden. Mein Anspruch ist es daher, diese Operation nicht nur medizinisch gut zu machen, es soll den Betroffenen auch gefallen. Da haben sie ein Recht drauf“, erklärt Dr. Riechardt und betont dabei ihre grundsätzliche Haltung als Medizinerin: „Als Mediziner sind wir Dienstleister zum Wohle der Patientinnen und Patienten.“
Am Klinikum Itzehoe hat die neue Chefärztin in ihren ersten Monaten ebenfalls die ersten Transgender-OP vorgenommen.
An ihrem neuen Arbeitsplatz schätzt Dr. Silke Riechardt die Offenheit der Mitarbeitenden, die leistungsfähige Urologie und das breite medizinische Angebot des Krankenhauses. Sie hat sich daher ganz bewusst zum Wechsel von der Universitätsklinik zu einem Schwerpunktversorger entschieden.
Kein Grund für den Wechsel, aber zur Freude, ist für Dr. Silke Riechardt das Höhentraining im klinikeigenen Fitnessstudio Medi-Fit. Wenn die zweifache Mutter nicht im OP steht, sitzt sie gerne auf dem Rennrad. Die 52-Jährige ist Triathletin und fährt auch schon mal mit dem Rad von ihrem Wohnort in Hamburg zur Arbeit nach Itzehoe.
„Mit dem Höhentraining im Medi-Fit kann ich noch einmal extra trainieren“, freut sich Dr. Silke Riechardt.