Nierentumor
Operative Behandlungen von Nierenerkrankungen gehören zu den Schwer-
punkten der Klinik für Urologie und Kinderurologie im Klinikum Itzehoe.
Die Funktionen der Nieren sind vielfältig. Sie „reinigen“ das Blut durch
Ausscheidung von Schlacken und Stoffwechselendprodukte über den Urin,
regeln den Salzhaushalt des Blutes und des Körpers, steuern den Blutdruck
mit und regen die Bildung roter Blutkörperchen an. Nierenversagen führt zur
Harnvergiftung und schließlich zum Tod.
Während spezialisierte Internisten, die Nephrologen, die Diagnostik und Therapie
entzündlicher und immunologischer Nierenerkrankungen sowie auch die
Dialysebehandlung durchführen, sind wir Urologen für die morpholo-
gischen Veränderungen und dann die operativen Maßnahmen zuständig.
Nierentumore verursachen erst spät Symptome. Meist werden sie heute durch
eine Ultraschalluntersuchung mehr oder weniger zufällig entdeckt. Die operative
Entfernung des Tumors ist auch heute noch die einzige kurative (heilende)
Behandlungsform.
Die klassische Therapieform stellt die radikale Tumornephrektomie dar, d.h.
Entfernung der tumortragenden Niere mit Lymphknotenextirpation der
Umgebung. Dieser Eingriff kann konvertionell durch eine Schnitt-Operation
oder auch per Schlüssellochchirurgie (Laparoskopie) durchgeführt werden.
Organerhaltende Tumorresektion
Im Laufe der letzten Jahre hat sich herausgestellt, dass bei kleineren
Nierentumoren (< 4 cm) ein Organerhalt möglich ist. Bei subtiler
Operationstechnik und Einhaltung spezieller Regeln sind die Heilungser-
gebnisse dabei genauso gut wie bei der Nierenentfernung.
Bei größeren Tumoren sollte allerdings besser die gesamte Niere entfernt
werden. Technisch sind wir allerdings in der Lage, auch große Tumoren
nierenerhaltend zu operieren. Dies ist natürlich vor allem bei den Patienten
sinnvoll, die nur noch eine Niere haben. Dann kann oft die sonst drohende
Dialysebehandlung verhindert werden. Diese anspruchsvollen Eingriffe können
wir nur durchführen, weil nach der Operation eine intensivmedizinische
Versorgung und - falls erforderlich - eine vorübergehende Begleitdialyse im Klinikum möglich ist.