Wesentliche Ziele in der Behandlung von Menschen mit psychotischen Erkrankungen sind:
- Die Linderung von Symptomen (z.B. Ängsten, depressiven Stimmungen, Sinnestäuschungen),
- Die Erarbeitung eines Krankheitsverständnisses, das einen angemessenen Umgang mit der Erkrankung ermöglicht,
- Die Sicherung bzw. Wiedereingliederung in das private und berufliche soziale Leben.
Hierfür stehen eine Vielzahl therapeutischer Angebote zur Verfügung, bei denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des multidisziplinären Teams (Pflegepersonal, Ärzte, Psychologin, Ergotherapeut, Sozialarbeiterin, Musiktherapeutin, Physiotherapeutin) eng zusammenarbeiten. In den letzten Jahren haben wir unser Angebot weiterentwickelt und zu diesen bewährten Behandlungsformen Elemente der bedürfnisangepassten Behandlung und der systemischen Therapie aufgenommen.
Psychosen sind Erkrankungen, die nicht selten mit Rückfällen einhergehen und auch langfristige Beeinträchtigungen hinterlassen können. In den ersten fünf Jahren der Erkrankung werden wichtige Weichen dafür gestellt, wie weitgehend eine Genesung gelingt. Deshalb ist die Kontinuität der Behandlung in dieser Zeit besonders wichtig. Bei der Entscheidung, welche Form der Behandlung zum jeweiligen Zeitpunkt die richtige ist, orientieren wir uns an den aktuellen Bedürfnissen der/des Betroffenen (bedürfnisangepasste Behandlung). Beim Wechsel von einer Behandlungsform in die andere bleibt das selbe Behandlungsteam zuständig. Auch wenn zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Behandlung notwendig sein sollte, bleibt das gleiche Behandlungsteam zuständig.
In systemischen Therapieansätzen steht der Mensch nicht als isoliertes Individuum im Mittelpunkt. Er wird vielmehr als Teil eines sozialen Systems (etwa der Familie) verstanden, in dem sich alle Teile (Familienmitglieder) gegenseitig beeinflussen. Psychische Erkrankungen werden als Entwicklungen verstanden, die durch das soziale Umfeld wesentlich mit beeinflusst werden und die ihrerseits auch Auswirkungen auf das Umfeld haben. Sie sind also nicht allein Resultat innerer Entwicklungen (etwa aufgrund genetischer Veranlagung, einer Stoffwechselstörung oder innerer Konflikte). Dabei geht es nicht darum, Ursachen oder Schuldige im sozialen Umfeld zu finden, sondern das soziale Netzwerk als Quelle möglicher Unterstützung zu nutzen.